17.05.2024 (Freitag)

Am Tag zuvor haben wir das frisch umgebaute Auto systematisch mit unserem Gepäck beladen. Neben Dachbox und Dachgepäckträger, Kleidung, Schlafsack und Camping-Utensilien, sind das vor allem auch Lebensmittelvorräte für unsere immerhin fünfwöchige Reise. Insgesamt etwa fünf Stunden beschäftigen wir uns damit, was am besten wo zu verstauen ist.

Der Tacho zeigt beim Start 228.582 km an.

Der Plan ist, um ca. 8 Uhr zu starten. Über Holzminden, wo ich ein baugleiches im Internet angebotenes Fahrzeug in Augenschein nehmen möchte, wollen wir nach Schleswig reisen. Dort wollen wir bei Clara’s Großeltern mütterlicherseits übernachten. Am nächsten Morgen, dem 18.05.2024, wollen wir dann früh los um die letzten etwa 400 km nach Hirtshals ganz im Norden Dänemarks zurück zu legen um rechtzeitig zur Einschiffung nach Island dort zu sein. Am Nachmittag soll dann die MS Norröna, die Fähre zu den Färöer Inseln und nach Island, mit uns an Bord ablegen.

Alles läuft zunächst recht gut. Wir starten am Freitag, 17.05.2024 um 8:30 Uhr in Stuttgart und kommen bis etwa Kassel gut vorwärts. Der anfängliche Regen hat aufgehört und nachdem wir die durch Baustellen bedingten Umleitungen bei Kassel gemeistert haben, steuern wir gegen 14 Uhr Holzminden an. Etwa 45 Minuten besichtige ich mit gemischten Gefühlen und Eindrücken das angebotene Auto. Auf den ersten Blick sieht es gut aus, deshalb gleich mal ein kritischer Blick unter die Haube …

Das Fahrzeug ist Baujahr 1993, seit 25 Jahren stillgelegt. Einen „Scheunenfund“ nennt man so etwas. Neben den erwartbaren Standschäden (Bremsen sind fest) ist allerdings auch viel Korrosion festzustellen. Auch an Teilen, an denen ich das nicht erwartet hätte. Der Fahrzeug-Standort der letzten 25 Jahre war wohl doch nicht ganz so trocken, zumindest wohl schlecht belüftet. Dafür ist die Innenausstattung (vom Geruch abgesehen) wirklich fast neuwertig. Immerhin wurde das Fahrzeug tatsächlich nur etwa 5-6 Jahre genutzt. Aber es wäre schon sehr viel Arbeit für den geneigten Bastler damit verbunden, sollte es wieder hergerichtet werden. Und einige tausend Euro wären zu investieren. Ich bin eher unsicher als euphorisch.

Wir setzen die Fahrt gegen 14:45 Uhr fort, ohne dem Verkäufer eine Zusage zu machen. An einer Dorf-Tankstelle tanken wir und kaufen einen altmodischen ovalen D-Schild Aufkleber (ist in Island noch Pflicht), der da an der Kasse wohl schon lange auf uns wartete.

Jetzt merken wir allerdings auch, dass es inzwischen Freitag Nachmittag geworden ist. Der Berufs- und Pendlerverkehr hat die Straßen gefüllt und wir kommen langsamer voran und stehen schließlich auf der A7 im Stau. Vor allem der Stau vor dem Elbtunnel bei Hamburg kostet uns viel Zeit, während der wir in diversen Baustellen besondere bauliche Phänomene bewundern können. Zum Beispiel bereits aufgebrachte Asphaltschichten, die wirklich durch „Stufen“ von anderen Schichten getrennt sind. Wir fragen uns, ob das Vorbereitungen für ein künftiges „stufenweises“ Tempolimit sind.

Erst um 21 Uhr kommen wir mit dem schwindenden Tageslicht in Schleswig an.
Opa Ulrich macht uns leckere Rühreier und danach stossen wir noch auf seinen Geburtstag (tags zuvor) an. Ulrich darf ein Geburtstagsgeschenk auspacken, Oma Brigitte darf ein Muttertagsgeschenk von Clara’s Mutter entgegen nehmen. Um 23 Uhr legen wir uns schlafen, denn um 6 Uhr wollen wir schon wieder aufstehen und unseren Weg fortsetzen.

Von Stuttgart über Holzminden nach Schleswig – (raw Map by OpenStreetMap.org)

Km-Stand: 229.417 (835 km gefahren)

Tag 1 – Aufbruch in den „echten Norden“

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