25.08.2015 (Dienstag)
Es ist grau und nass da draußen. Im warmen und trockenen Schlafsack liegend, dabei langsam erwachend den Morgen zu begrüßen, das erscheint uns heute angemessen. Erst gegen 10:30 Uhr ziehen wir schließlich bei leichtem Regen los.
Wir folgen wieder der N5 bis etwa Charlestown und wechseln dort auf die N17 nach Norden. Der N17 folgen wir bis kurz vor Collooney, wo wir auf die N4 treffen und auf dieser dann bis Sligo weiterfahren.
Dort parken wir bei einem Shopping-Center und machen einen etwa halbstündigen Kurzbesuch in der Innenstadt. Ein freundlicher älterer Verkäufer berät uns und empfiehlt uns sogar einen anderen Laden, als wir nach etwas fragen was er selbst nicht führt. Den Fotoapparat lasse ich im Trockenen, also keine Bilder.
Als wir unsere Fahrt etwas später auf der N15 in Richtung Donegal fortsetzen, streikt aus unerfindlichen Gründen der Tacho für die nächsten 57 Kilometer. Das heißt, er zählt weder Wegstrecke, noch zeigt er die Geschwindigkeit an. Nach dem nächsten Parkhaus-Stopp macht er wieder seinen Job als wäre nichts gewesen. Heute weiß ich, es lag an der Tachowelle.
Auf der N15 führt uns der Weg weiter nach Ballybofey, dann auf der N13 weiter nach Letterkenny, immer im Regen. Die N13 passiert in einiger Entfernung den Glenveagh Nationalpark, den wir bei diesem Wetter – wie so viel Anderes – links liegen lassen.
Etwa 10 km vor der Grenze zur Republik Nordirland und der Stadt Londonderry/Derry erreichen wir das auf dem 244 m hohen Greenan Mountain liegende, eindrucksvolle (restaurierte) Ringfort Grianan of Aileach. Das schauen wir uns trotz des Regens an und machen Fotos, so wie Touristen das zu tun pflegen.
Wir reisen nun ohne Schwierigkeiten nach Nordirland ein (2015 waren Großbritannien und Nordirland noch in der EU !) und erreichen Londonderry/Derry. Von dort setzen wir unsere Reise auf der A2 (es gilt wieder das britische/englische Straßensystem) nach Limavady und danach auf der A37 weiter nach Coleraine fort.
Von hier schlagen wir uns über Portrush an der Küste entlang zum Magheracross View Point (Aussichtspunkt) und anschließend zur gleich daneben liegenden Ruine des (bereits geschlossenen) Dunluce Castle durch.
Wir blicken vom Magheracross View Point (Aussichtspunkt) hinüber zur Ruine von Dunluce Castle, die wir anschließend (wie so oft) nur von außen besichtigen. Irgendwie schaffen wir es immer wieder, erst am Spätnachmittag oder gar am Abend vor solchen Baudenkmälern aufzukreuzen …
Über Portballintrae geht die Fahrt weiter auf der A37 an der Küste entlang weiter nach Bushmills. Von dort steuern wir die bekannte Touristenattraktion Giant’s Causeway an, den sagenumwobenen Damm des Riesen Fionn (oder Finn) nach Schottland hinüber (so geht die Sage). – Ein steinerner Weg aus über 40.000 (!) Basaltsäulen.
Es ist bereits 18 Uhr und der Regen macht grade mal Pause. Bis 19 Uhr ist der Zutritt noch möglich, also schnell Tickets gekauft und nix wie hin. Da man allerdings vom Parkplatz ein ziemliches Stück zu Fuß gehen muss (wenn man nicht auf den Shuttle-Bus warten will), ist die verbleibende Zeit bei den Basaltfelsen-Formationen dann doch sehr kurz für uns.
Neben den Basaltsteinen des Giant’s Causeway direkt am Wasser, gibt es etwas weiter und oberhalb der Bucht eine eindrucksvolle „Basaltsäulen-Orgel“ bzw. das „Gebiss eines Löwen“ (je nach Quelle).
Und als wäre eine Stunde ohne Regen gleich eine Dürreperiode, setzt um 19:10 Uhr auch prompt wieder Regen ein und wir werden auf dem Rückweg zum Parkplatz ziemlich nass. Wir waren in der Eile ohne Regenjacke und Schirm losgegangen. Dennoch ist das auf jeden Fall ein toller Ort und wir wollen versuchen morgen früh nochmal her zu kommen.
Wir finden in der Nähe bei Bushmills einen Campingplatz dessen Rezeption allerdings schon geschlossen hat. Zum Glück dürfen wir dennoch rein. – Aber was jetzt? Kochen im Regen? – Ich schaue mich um und entscheide dann, dass ich den Kocher, die Zutaten und das Geschirr mit ins Haus nehme und dort im Waschraum/Salon koche, da es keine Küche gibt. Es kümmert niemanden.
Clara deckt derweil den Tisch im Auto und so essen wir unsere Spiralnudeln mit Tomatensoße hier drin, da es nicht nur keine Küche, sondern auch keinen Aufenthaltsraum zu geben scheint. Das benutzte Geschirr stellen wir zum Spülen raus in den Regen. – Irgendwann hört der Regen auf und das Geschirr ist quasi naturgespült. 🙂
Nun haben wir aber mit unserer nassen Kleidung viel feuchtes Zeug im Auto. Das führt dazu, dass die Scheiben sehr beschlagen sind und alles etwas klamm ist. – Naja, das ist nun leider nicht zu ändern.
Morgen ist unser letzter Tag auf der feuchten irischen Insel. Um 16:30 Uhr legt unser Schiff ab, das uns von Larne rüber nach Cairnryan, dem südlichsten Zipfel von Schottland, bringen wird.
Km-Stand: 142.111 (254 km gefahren + 57 nicht „gezählte“ km – also insgesamt 311 km)