29.04.2022
Abfahrt in Stuttgart um ca. 21:50 Uhr in die Nacht hinein, nach etwa vier Stunden Packarbeit.
Km-Stand unseres Autos beim Start: 202.300
Die Autobahn ist frei, keine Staus, nicht einmal im Großraum Stuttgart. Vollgetankt zum Preis von 1,949 Euro (Super E5). Nach problemloser Fahrt, begleitet vom Harry Potter Band 1 Hörbuch, erfolgt gegen 2 Uhr Morgens bei Northeim auf der A7 der erste Tankstopp nach rund 400 km. Der Spritpreis liegt hier bereits bei 2,049 Euro (diesmal Super E10, weil billiger). Wir haben nun bereits den …
30.04.2022
Der nächste Tankstopp erfolgt gegen 6 Uhr Morgens nach weiteren rund 400 km bei Schleswig und es ist bereits wieder richtig hell. Der Saft kostet hier inzwischen 2,119 (Super E10).
Weiter geht die problemlose Fahrt über die Grenze bei Flensburg und durch das früh-neblige Dänemark. Dicke Nebelschwaden liegen rechts und links der Straße in den Feldern, als würde dort die Wolle für Schäfchenwolken gezüchtet.
Um 9:40 Uhr erreichen wir nach fast 12 Stunden Fahrzeit und ziemlich genau 1200 km unser erstes Ziel:
Den kleinen Hafenort Hirtshals ganz im hohen Norden Dänemarks. Von hier soll um 15 Uhr die MS Norröna der Reederei Smyril Line ablegen. Wir haben also noch Zeit.
Wir schauen uns um und entdecken ein „Oceanium“ wo wir parken und uns nach den Öffnungszeiten erkundigen, da es sehr geschlossen aussieht.
Ah, ab 10 Uhr erst geöffnet. – Klingt zwar interessant, aber zum Preis von 185 DKK (Dänischen Kronen), umgerechnet um ca 23 Euro, ist es uns doch zu teuer für die maximal 3 Stunden die wir dort hätten.
Statt dessen tanken wir zum dritten mal in den letzten 12 Stunden für den Preis von 15,59 DKK je Liter Super E10, was etwa 2,095 Euro entspricht. Danach fahren wir in Richtung „Zentrum“ von Hirtshals, stellen das Auto auf einem ALDI-Parkplatz ab und gehen zu Fuß bei sonnigem Wetter und leichtem aber kühlem Wind auf Erkundungsreise.
Zunächst an den Strand, am Meer entlang Richtung Leuchtturm, wo wir auf die teils stark zerbröselnden Reste massiver Beton-Bunkeranlagen der Deutschen Wehrmacht stoßen. Heute gehört das weitläufige Feld zu einem Bunkermuseum rund um den Leuchtturm, welcher selbst ebenfalls besichtigt werden kann, aber nicht zerbröselt, sondern recht hübsch hergerichtet ist.
Die Bunkeranlagen stammen aus der Zeit ab ca. 1942 bis ca. 1944, und dienten der Überwachung und Sicherung des Skaggerak durch die deutsche Besatzungsmacht im 2. Weltkrieg.
Nach einer Runde durch die „Innenstadt“ sowie einem kurzen Cappuccino- & Kakao-Zwischenstopp kehren wir zurück zum Auto und räumen unsere Sachen für den nächsten Reiseabschnitt zusammen:
Die Zeit auf der Fähre nach Island bzw. auf die zu Dänemark gehörenden Färöer-Inseln.
Das Schiff haben wir vom Leuchtturm aus gegen 11 Uhr bereits einlaufen sehen. Allmählich können wir zum Check-in gehen. Diese Prozedur dauert in unserer Auto-Warteschlange relativ lange (neues Personal wird eingearbeitet) aber wir haben ja Zeit und tolles Wetter.
Die ursprüngliche Abfahrtszeit von 16 Uhr wurde von der Reederei im Fahrplan für 2022 auf 15 Uhr vorverlegt. Davon waren wir im Vorfeld per Email noch vor unserer Abreise in Stuttgart informiert worden.
Im Plan steht, bei den Ankunfts- und Abfahrtszeiten handele es sich um die jeweiligen Ortszeiten.
Wir sind also kurz vor 13 Uhr am Check-in (1,5 Stunden vor Abfahrt soll man da sein) und warten.
Als der Ticketschalter endlich passiert ist heißt es einreihen in eine der zugewiesenen Fahr- bzw. Wartespuren. Es dauert erneut sehr lange und wir fragen uns allmählich, wie es um die Pünktlichkeit der Abfahrt steht, denn 25 Minuten vor 15 Uhr stehen noch immer mindestens 6 Fahrspuren voller Autos auf dem Platz.
Als wir dann an Bord sind stellen wir mit einem Blick auf eine der Borduhren fest, dass es wohl doch eher die „Schiffszeit“ sein dürfte nach der sich der Fahrplan richtet. Denn diese zeigt 15:15 Uhr an und das ist eine Stunde früher als die Zeit die an Land eben noch galt. Da die Smyril Line eine färingische (Färöer) Linie ist und die Färöer-Inseln gegenüber Dänemark eine Stunde zurück liegen, ist das wohl tatsächlich so und das sollten wir für die nächsten 39 Stunden an Bord im Hinterkopf behalten. Denn das gilt natürlich auch für sämtliche Öffnungszeiten an Bord. Und vermutlich auch für die Ankunftszeiten.
Nach dem Ablegen schauen wir noch eine Weile aufs Meer hinaus, lassen uns den Wind um die Nase und Ohren wehen und begeben uns schließlich in unsere Kabine um eine Mütze Schlaf zu nehmen.
Um ca. 19 Uhr Bordzeit essen wir den übrig gebliebenen Restproviant des Tages zu Abend. Ich drehe nochmal eine Runde auf dem Oberdeck, halte die Nase in den abendlichen Wind und schaue der vorüberziehenden Küstenlinie Norwegens zu.
Danach ist endgültig Schlafenszeit für heute – Clara hat den Wecker für morgen auf 7 Uhr gestellt.
(raw Map by OpenStreetMap.org)
Km-Stand: 203.500 (1.200 km gefahren)