26.05.2022
Es war eine etwas unruhige Nacht. Zumindest bin ich ab ca. 3:30 Uhr immer wieder aufgewacht. Das Schiff schaukelte spürbar und immer wieder war ein relativ lautes Geräusch zu hören, was wohl in bestimmten Situationen durch das seitliche Aufschlagen einer Welle nahe am Bug ausgelöst wurde. Unsere Kabine in Deck 5 liegt recht weit vorne am Bug.
Trotzdem stehen wir erst kurz vor 8 Uhr auf und machen uns auf den Weg zum Frühstücksbuffet. Wieder wie im Hotel, wieder mit vielen älteren Deutschen (aber auch Reisenden aus anderen Nationen), die offenbar diese Wikinger-Kreuzfahrt gebucht haben. Eine Woche. Zwei halbe Tage zu je 4-5 Stunden auf den Färöer Inseln, zwei Tage auf Island, den Rest auf der MS Norröna. Die Kosten liegen pro erwachsener Person bei etwa 1000 Euro.
Nach dem Frühstück drehe ich eine Runde an Deck um ein paar Fotos von Wolken, Himmel und Meer zu machen, solange es möglich ist. Denn es ist bereits wieder Regen in Sicht.
Es regnete ziemlich lange, aber als wir um 15 Uhr auf den Färöer Inseln in Tórshavn anlegten schien die Sonne. Während für die Wikinger-Kreuzfahrer schon die Busse bereit standen um ihre Stunden in einem Landausflug zu irgendeiner Sehenswürdigkeit zu nutzen, zog es uns in ein Café in der Innenstadt, wo wir uns Kakao und Kuchen bzw. Brownie schmecken ließen und ich wieder einen Artikel für den Blog fertig stellen konnte. Zwischendurch hat es wieder mal kurz geregnet und Trauben von Menschen drängten immer wieder in das eher kleine Café. Wir blieben dort sitzen und kommunizierten mal wieder mit der Welt, ehe wir gegen 18:20 Uhr das Café verließen um in einem kleinen Bogen durch die Altstadt zum Schiff zurück zu kehren, denn um 19 Uhr sollte es ja wieder ablegen. Sollte.
Denn als ich an Deck war um dem Ablegen zuzuschauen, stellte ich fest, dass ein riesiger Lastenkran neben dem Schiff aufgebaut war, der gerade dabei war eine Last vom Oberdeck herunter zu hieven, die zu irgendwelchen Reparaturarbeiten notwendig gewesen war. Mindestens drei Arbeiter einer Firma, welche wohl mit irgendwelchen Schweißarbeiten beschäftigt gewesen waren, hatten gerade alles zusammen gepackt. Offenbar dauerten die Arbeiten etwas länger als geplant. Jedenfalls dauerte es auch noch eine Weile, bis der Kran seine Last herunter geholt und abgeladen hatte. Der Rückbau des mobilen Lastenkrans dauerte seine Zeit und erregte viel Interesse an Bord.
Um genau 20 Uhr legte das Schiff schließlich ab und wir gingen zum Abendessen ins Restaurant. Es gab Fisch und Reis, ein Nudelgericht, Kartoffeln, Gemüse und Salat. Beim nächsten Mal buche ich kein Mittagessen mehr, ein ausgiebiges Frühstück und das Abendessen reichen völlig aus. Das Problem mit meinen Rechner und dem Internet-Zugang an Bord haben wir inzwischen auch lösen können. In meinen Netzwerkadapter-Einstellungen unter DNS waren die zu verwendenden DNS-Server fest eingetragen (warum auch immer). Als ich die wieder auf „Automatische Zuweisung“ gestellt hatte, konnte ich auch die Seite erreichen, auf der man für den Zugang an Bord zahlen konnte. Dass ich da nicht schon letztes Mal drauf kam. Immerhin hatte ich ja bemerkt, dass es mit dem DNS zu tun haben muss …
Vor dem Schlafengehen spielten wir noch ein wenig Karten und haben gelesen, ganz analog.
Km-Stand: 207.662 (0 km gefahren)