17.08.2015 (Montag)

Nach dem Frühstück und der täglichen Umräumaktion im Auto, kann es gegen 10 Uhr losgehen.

Unser erster Versuch in einem spontan angesteuerten Geschäft für Gartenmöbel einen Campingtisch, Klapptisch oder ähnliches zu erwerben schlägt fehl. Dafür erstehen wir eine Mütze und einen zweiten Campingstuhl. – Naja, wir verbessern unser Reise-Setup eben in kleinen Schritten. 🙂

Über Weston-super-Mare erreichen wir die Autobahn (bzw. den Motorway) M5 und fahren Richtung Bristol. Dort wechseln wir auf die M49 und dann auf die M4 um über die neuere der beiden Severn-Brücken, die Prince-of-Wales Brücke, den Bristolkanal nach Wales zu überqueren.

Am anderen Ufer geht’s dann weiter auf der M4 an Newport vorbei nach Cardiff, der walisischen Hauptstadt, wo wir die Abfahrt auf die A470 nach Norden in Richtung Merthyr Tydfil nehmen. Die Straßenschilder sind seit der Überquerung des Bristolkanals zweisprachig, englisch und walisisch.

Vermutlich durch die starke Konzentration auf die Beschilderung und die Straßenmarkierungen und ihre Botschaften, habe ich es irgendwie verpasst zu tanken. Der Sprit ist fast alle und natürlich kommt jetzt ewig keine Tankstelle mehr. Wir fahren schon bestimmt 30 km auf Reserve ohne eine Tankstelle gesehen zu haben. Irgendwann biege ich deshalb in eines der Dörfer abseits der Hauptstraße ab, in der Hoffnung dort eine Tankstelle zu finden – und habe tatsächlich Glück. 😊

Frisch versorgt setzen wir dann die Fahrt fort in den Brecon Beacons Nationalpark (walisisch: Bannau Brycheiniog) zu den Dan-yr-Ogof Caves (Höhlen) bei Ystradgynlais an der A4067, wo wir um 14:30 Uhr ankommen. Auf dem Parkplatz werden wir von einer Herde Streichelzoo-Tiere begrüßt.

Am Eingang des Besucherzentrums kaufen wir die Tickets und warten auf den Beginn der (obligatorischen) Führung. Es handelt sich genau genommen um ein ganzes Schauhöhlen-Zentrum bestehend aus mehreren Höhlen bzw. Höhlensystemen auf verschiedenen Ebenen.

Die Dan-yr-Ogof-Höhle besticht mit ihren Wasserfällen, einem See und Alabastersäulen. In der Bone-Cave-Höhle (auch Ogof-yr-Esgyrn genannt) wurden bei archäologischen Ausgrabungen die Knochen von etwa 42 Menschen, 7000 Jahre altem Rotwild, sowie Knochennägel, Keramik, Eisen-, Bronze- und Silberringe, Münzen, sowie Relikte aus der Zeit, als römische Legionen in der Gegend stationiert waren, ausgegraben. Besonders beeindruckend ist auch die Cathedral Cave mit dem Dom und den 13 Meter hohen Wasserfällen. In dieser werden sogar Hochzeiten vollzogen, was zusammen mit geeigneter Musik und Beleuchtung bestimmt ein einmaliges Erlebnis ist.

Nachdem ich kurz nach betreten der Höhle zweimal mit Blitzlicht fotografiert habe ist leider bereits der Akku meiner Kamera leer. Naja, die Bildqualität wäre wohl sowieso nicht besonders gut gewesen.

Zum weitläufigen Gelände gehört auch eine Dinosaurier-Ausstellung, die für unsere Begriffe ein wenig heftig ausfällt und vielleicht besser in einem Freizeitpark aufgehoben wäre. Nun ja, manchen gefällt es sicher, vor allem jüngeren Kindern.

Auf der A483 und A40 setzen wir die Fahrt über Ammanford, vorbei an der Ruine von Dryslwin Castle (Bild unten) nach Carmarthen und St. Clears fort. Dann folgen wir der A477 in Richtung Pembroke.

Da es inzwischen schon Abend geworden ist, lassen wir uns beim Örtchen Red Roses kurzentschlossen von einem Camping-Schild mit der Aufschrift „Rosepark Organic farm“ anziehen, mit dem ein kleiner Bauernhof lockt. Der (damalige) Inhaber (sein Name ist Darran James) ist ein cooler Typ der uns in Socken (ohne Schuhe) auf seinem netten und gepflegten Platz begrüßt. Er hat 25 Kühe und etwa 100 Schafe und legt Wert auf Regionales.

Auf seinem Platz gibt es eine sehr ordentliche, fast schon an Deutschland erinnernde Mülltrennung, wie auf den Bildern unten gut zu sehen ist. Inklusive Androhung von Konsequenzen bei Zuwiderhandlung. 😉

Wir kochen zunächst am Auto, da aber der Wind immer wieder die Kochflamme ausbläst, ziehen wir mit unserer „Küche“ um in die Gemeinschafts-Küche und können auch dort im Gemeinschaftsraum essen.

Nach dem Essen widmen wir uns noch unseren Reisenotizen und lesen eine Weile, ehe wir es uns – nun schon etwas routinierter – in unserem provisorischen Reisemobil zum Schlafen gemütlich machen.

Baum am Campingplatz bei Nacht

Unsere heute gefahrenen Teilstrecken – (raw Map by OpenStreetMap.org)

Km-Stand: 140.488 (295 km gefahren)

Tag 4 – Vom Höhlenmensch zur Mülltrennung

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