30.08.2015 (Sonntag)
Kein an die Kabinentür klopfender Weckdienst an Bord hat uns geweckt (wie sonst oft üblich bei nächtlichen Überfahrten auf Fähren). Wir sind um 7:00 Uhr ganz ohne fremde Hilfe aufgewacht.
Gegen 7:30 Uhr verkündet eine Durchsage, dass das Frühstück jetzt serviert sei. – Naja, also, dass man das Frühstück jetzt am Büffet einnehmen, oder an der Bar von der Karte bestellen kann. Das hört man doch gerne. 🙂
Die Uhr in meinem Handy (damals noch kein Smartphone !) zeigt die Uhrzeit noch immer mit -2 Stunden Differenz an, darauf ist also kein Verlass. Um 9:30 Uhr (Ortszeit) legt die Fähre in Zeebrugge an. Im Hafen sichten wir einige „schwimmende Hotels“ – also diese ziemlich großen Kreuzfahrtschiffe.
Als wir von der Fähre auf die belgischen Straßen rollen ist es warm und sonnig. Stellenweise sind die Straßen aber auch nass, es scheint wohl vor kurzem noch geregnet oder gewittert zu haben.
Wir machen uns ohne Umstände direkt über die E404 und E40 an Gent vorbei auf den Weg nach Brüssel, wo wir bei früheren Nachbarn, die zu der Zeit hier leben, einen Kurzbesuch machen wollen.
Um 11:30 Uhr erreichen wir die Stadt und verfahren uns erst einmal ordentlich, kaum dass ich von der Ring-Autobahn abgefahren bin. Nach dem Verlust des rechten Weges hilft uns dann aber doch die Navi-Funktion im Handy, unseren Standort zu bestimmen und wieder Kurs auf unser Ziel zu nehmen, das dann auch schnell gefunden ist. Tatsächlich lagen wir nur knapp daneben.
Als wir ankommen gibt es erst einmal ein großes Hallo, denn wir alle haben uns über vier Jahre nicht gesehen. Clara verschwindet sofort mit ihrer Freundin Charlie (Charlotte) zum Mädel’s Talk in Charlie’s Zimmer. Nachmittags machen wir uns mit Charlie und ihrem Vater Chris auf zu einer Sightseeing-Tour.
Über den Justizpalast und das Museumsviertel geht’s weiter zum Schloss (königlicher Palast), wo wir sogar eine Innenbesichtigung machen. Viel Kunst und Pomp vergangener Zeiten erwartet uns.
Nicht weit vom Justizpalast und vom Place Polaert aus, kann man mit einem Aufzug, dem Ascenseur des Marolles, über das Häusermeer hochfahren und hat von dort einen tollen Blick über die Innenstadt.
Unterhalb befindet sich eines der bekanntesten Wahrzeichen schlechthin, das Manneken Pis. Als wir dort sind ist das Manneken allerdings nicht nackt, sondern kostümiert und der Brunnenbogen drumherum mit bunten Blumen geschmückt. Um die Ecke, bei Antoine, gibt’s jetzt für jeden von uns hungrigen Menschen eine Portion original belgische Fritten. 😛
Auf dem weiteren Weg durch die Stadt begegnen wir lustig anmutenden Verkehrsschildern, bunt bemalten Häuserfassaden mit berühmten belgischen Comic-Figuren wie „Tim und Struppi“ (frz. „Les aventures de Tintin„) und „Gaston“ , sowie gemütlichen Straßen-Cafés.
Der Rückweg führt uns über den Großen Markt, einen zentralen Platz, eingerahmt von prächtigen Bauten. Und auch am Sitz der EU-Kommission (wo die Gurken gebogen werden … 🙂 ) kommen wir vorbei.
Das waren natürlich nur ein paar wenige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten Brüssels, die wir heute im Schnelldurchgang gestreift haben. Es gibt hier noch sehr viel mehr zu sehen, wenn man mehr Zeit hat.
Wieder zurück erwartet uns Eve mit einem sehr leckeren Abendessen, nach dessen Genuß noch lange gemütlich beisammen gesessen und viel geredet wird. Darüber, was wir auf unserer Reise erlebt und gesehen haben, aber auch darüber, was sich in Stuttgart so tut – ich sage nur „Bahnhof“ (!) und „Politik des gehör(n)t Werdens“ (Kretschmann von den Grünen nach dem Regierungswechsel im Landtag Baden-Württemberg 2011) – und über die Lage der Welt im Ganzen.
Es wird daher sehr spät. Oder früh. Je nachdem. 😉
Km-Stand: 143.144 – (134 km gefahren)









































