18.05.2022
Wir stehen gegen 8:30 Uhr auf und frühstücken auf unserem Exklusiv-Platz in aller Ruhe bei mildem Wetter. Es herrscht fast Windstille bei angenehmen 8-9 Grad. Ein letzter Blick auf den schneebedeckten Snaefellsjökull in der Ferne …
Wir fahren von Reykhólar wieder zurück auf die Straße Nr. 60 und folgen ihr nach Búdardalur, wo wir in einem Laden mit isländischen Handarbeitswaren preiswert drei Wollpullis (zwei für Clara, einen für mich) kaufen. Danach lassen wir uns in einem Restaurant je eine halbe Pizza und einen Kakao schmecken und nutzen deren WLAN/WiFi.
Frisch gesättigt führt uns der Weg weiter auf der Straße Nr. 60, bis links die Straße Nr. 586 ins Leiksdalar abgeht und uns einlädt, dem Hinweisschild nach „Erikstadir“ zu folgen. Dem Ort, an dem „Erik der Rote“ einige Zeit gelebt haben soll und von wo aus er Grönland entdeckt haben soll.
Ein authentisch rekonstruiertes Wikinger-Gebäude und eine kleine Gruppe historisch gewandeter und bewanderter Menschen erklärt uns die Lebensumstände der Wikinger vor rund 1000 Jahren und erzählt über die Sagas um Erik und seine Söhne, während es draußen leise regnet.
Ein sehr schönes Erlebnis, das allerdings auch mit 2500 Kronen pro Person bezahlt sein will. 1,5 Stunden die wir dort verbringen haben sich aber wirklich gelohnt. In der Saison kann sich das Personal dort jedoch vermutlich nicht so viel Zeit nehmen.
Als wir wieder heraus kommen aus dem Wikinger-Haus regnet es nur noch schwach. Wir setzen die Fahrt auf der Straße Nr. 60 nach Süden fort bis zur Ringstraße Nr. 1, auf der wir dann weiter fahren in Richtung Reykjavik.
Nach kurzer Strecke liegt rechts das Grabrokargigar Natural Monument, ein Krater der vor einigen tausend Jahren entstanden ist und der mittels hölzerner Treppen und Wege gut begehbar ist. Auf seiner Umrundung genießt man herrliche Ausblicke in die umgebende Berg- und Kraterlandschaft.
Noch ein Stück bleiben wir auf der Ringstraße Nr. 1, bis links die Straße Nr. 50 abzweigt, die uns zu den Wasserfällen Hraunfossar und Barnafoss bringen soll. Die interessante Besonderheit bei diesen ist, dass dort auf einer Länge von ca. 1,5 km Wasserzuflüsse direkt aus der Lavaschicht entlang des Flusslaufes hervortreten. Weiter oben zeugen wilde Kurven und Gesteinsformationen, durch die das Wasser mit lautem Tosen stürzt, von der gestaltenden Kraft des eigentlich doch ganz weichen Wassers. Leider ist die Luftfeuchtigkeit wieder so hoch, dass sie sich in Tropfenform niederschlägt. Aber das kennen wir ja nun schon.
Der Tankinhalt neigt sich wieder dem Ende zu. Campingplätze in der Umgebung sind zwar vorhanden, laut Beschreibung aber nur einfach ausgestattet (was meist bedeutet: Keine Küche/Aufenthaltsraum, kein WLAN). Am Ende sind sie jedoch alle geschlossen (die Saison beginnt erst ab Juni!), außer jenem in Borgarfjördur (Hverinn), der schon wieder recht weit weg liegt – Es ist daher schon relativ spät, 20:45 Uhr, als wir in dem Restaurant an der Straße fragen, ob sie auch für den Campingplatz zuständig seien.
„Ja“ ist die Antwort und in Anbetracht der Uhrzeit frage ich, ob wir hier auch etwas zu essen bekommen können. Der Besitzer erklärt: Ja, jedoch schließt die Küche in 10 Minuten. Dass wir aber jetzt sofort bestellen können und bis wir das Auto abgestellt hätten sei es dann schon fast fertig. Gesagt, getan.
Schnell zwei Essen geordert (2 x Wraps), das Auto auf dem Campingplatz geparkt, unsere Sachen geschnappt und ab ins Restaurant. Nach dem schmackhaften Essen konnten wir noch intensiv das WLAN nutzen, bis wir schließlich die letzten Gäste waren und um uns herum bereits geputzt wurde.
Danach haben wir noch eine Zeit lang im Auto geschrieben, da leider kein Gemeinschaftsraum/Küche vorhanden war. In der Nacht hat es geregnet und die Tropfen bildeten eine lustige Klangkulisse auf dem Autodach. Auch lange nach dem Regen, als nur noch die Tropfen von der Dachbox herunter tropften.
Km-Stand: 206.244 (255 km gefahren)